FACHTAG "Wagen und Wachsen" – Qualitätsentwicklung im ganztägigen Lernen 12.12.2023
Berlin und Brandenburg
Am 12.12.2023 fand im Landesinstitut für Schule und Medien (LISUM) der Fachtag „Wagen und Wachsen“ für die Länder Berlin und Brandenburg statt, der alle am ganztägigen Lernen Beteiligten unterstützen sollte, gute Praxis kennenzulernen, die eigene Ganztagsgestaltung zu überdenken und für deren Entwicklung Inspirationen zu empfangen und Kooperationsmöglichkeiten der Region zu erkunden und sich entsprechend zu vernetzen (siehe Tagungspräsentation).
Trotz der grassierenden Krankheitswelle und der sich daraus ergebenen Menge an spontanen Absagen hatten sich über 80 Teilnehmende sowie mehr als zwei Dutzend Akteurinnen und Akteure eingefunden, um sowohl durch Inputs als auch im Austausch miteinander gemeinsam Erkenntnisse für die Qualitätsentwicklung des ganztägigen Lernens und Impulse für die eigene erfolgreiche Schulpraxis zu gewinnen.
Die Staatssekretärinnen beider Bundesländer, Claudia Zinke, Staatssekretärin im Ministerium für Bildung, Jugend und Sport Brandenburg, und Christina Henke, Staatssekretärin in der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie Berlin, gaben mit ihren Begrüßungsreden den Auftakt zum Fachtag. Beide betonten neben der immensen Wichtigkeit des ganztägigen Lernens für ein chancengerechteres Lernen von Kindern und Jugendlichen die Bedeutsamkeit aller derjenigen, die an der Qualitätsentwicklung im ganztägigen Lernen mitwirken.
Herr Dr. Matthias Iffert ergriff als Direktor des Landesinstitutes für Schule und Medien Berlin-Brandenburg als Dritter das Wort und machte deutlich, wie eng das Referat der Schulentwicklung am LISUM seit vielen Jahren mit den Ländern Berlin und Brandenburg zusammenarbeitet, um die Qualitätsentwicklung des ganztägigen Lernens voranzutreiben. Das Referat Schulentwicklung (LISUM) war in enger Zusammenarbeit mit der Serviceagentur Ganztag Berlin beteiligt an der Entwicklung und Implementierung der Qualitätsstandards für die inklusive Ganztagsschule von Berlin, an dem Erstellen von drei Fachbriefen zum Thema Ganztag für Berlin und an der Qualifizierung von Berliner koordinierenden Fachkräften.
Darüber hinaus bietet das LISUM in jedem Schuljahr drei Hospitationsmodule an Ganztagsschulen unterschiedlicher Schulformen in Berlin und Brandenburg an, veranstaltet Fachtage, die wissenschaftlich aktuelle Inputs, praktische Beispiele und Kooperationsangebote bieten und die Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern und Akteuren der Qualitätsentwicklung im ganztägigen Lernen beider Bundesländer fördert. Die Dokumentation dieses Bemühens wird sichtbar auf der Ganztagsseite des Bildungsservers Berlin-Brandenburg, die kontinuierlich aktualisiert wird.
Nach Informationen zum Ablauf des Fachtags schloss Dr. Iffert mit Wünschen für dessen Gelingen.
Alexandra Bär (LISUM) moderierte souverän durch den gesamten Fachtag, nicht einmal, als es temporär ein technische Panne gab, konnte irgendeine Missstimmung aufkommen, weil sie die Situation zugewandt, kompetent und eloquent mit freundlichem Gleichmut harmonierte, bis alles wieder im Lot war.
Ganztagsbildung – Qualitätsaspekte aus der Sicht (inter-)nationaler Expert:innen
Für die erste Keynote ist Prof. Dr. Marianne Schüpbach (Freie Universität Berlin) zugeschaltet worden, die über die Arbeit und die Forschungsergebnisse des Forschungs- und Entwicklungsprojekts GeLeGanz (Gestaltung von Lernumwelten in der Ganztagsgrundschule) referierte. Im Rahmen dieses Projekts wurden Expertinnen und Experten aus Deutschland und 15 weiteren Ländern in Interviews befragt, wie Ganztagsentwicklung in Deutschland qualitativ gut gelingen kann. Hauptaugenmerk liegt auf der gesellschaftlichen Teilhabe von Schüler:innen mit sozialer Benachteiligung und mit Migrationshintergrund. In anderen Ländern zeigen bereits seit über 20 Jahren wirksame Angebote, dass der Ansatz der „extended education“, das lebenslange Lernen und Bildung mit formellen und informellen Bildungskontexten durch außerschulische und extracurriculare Bildungsangebote, sowohl einen Abbau von Bildungsbarrieren als auch die Förderung von sozialer Teilhabe bewirken. Innovative Settings und inklusive Perspektiven aus aller Welt sollen für die Ganztagsschulentwicklung in Deutschland nutzbar gemacht werden.
So sieht’s aus! Der Blick der Kinder auf Ganztagsschule
In der zweiten Keynote berichteten Sabine Hüseman und Dr. Anna Schütz aus der Serviceagentur Ganztag Berlin (SAG Berlin) über einen Schüler:innen-Kongress, der am Internationalen Kindertag (1. Juni 2023) stattgefunden hat. 80 Berliner Grundschülerinnen und Grundschüler aus der 3. und 4. Jahrgangsstufe trugen mit eigenen Podcasts, Comics und Polaroid-Fotos vor, was es schon Gutes an ihren Schulen gibt und was sie noch brauchen. Die Referentinnen legten dar, dass die Kinder im Mittelpunkt des schulischen Ganztagsangebots stehen müssen und deren Beteiligung bei der bedarfsgerechten Ausgestaltung und Entwicklung hinsichtlich ihrer Wünsche, Vorstellungen und Ideen unabdingbar ist. Sie verwiesen zudem darauf, dass die KMK (derzeit unter Berliner Präsidentschaft) für die Qualitätsentwicklung von Ganztagsschulen unter anderen folgende Empfehlungen gibt (KMK Empfehlungen): Bei der pädagogischen Gestaltung ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote sind die Interessen und Bedürfnisse der Kinder handlungsleitend. Ganztagsschulen und Träger weiterer Bildungs- und Betreuungsangebote fördern Kompetenzen und machen konzeptionell miteinander verbundene formale, nonformale und informelle Lernangebote. Ganztagsschulen und Träger weiterer ganztägiger Bildungs- und Betreuungsangebote ermöglichen einen Schultag mit rhythmisierten und flexiblen Zeitstrukturen. Ganztagsschulen und Träger weiterer Bildungs- und Betreuungsangebote schaffen die Voraussetzungen, um das Wohlbefinden der Kinder zu stärken und zu fördern. (Präsentation der Keynote)
Eines großen Zulaufs und regen Interesses erfreute sich der Markt der Möglichkeiten mit Anbietenden aus Berlin, aus Brandenburg und aus dem LISUM selbst, die mit opulent ausgestatteten Ständen den Teilnehmenden für Information, Austausch und Vernetzung zur Verfügung standen. Dabei präsentierten sich – trotz krankheitsbedingter kurzfristiger Absagen – die Bereiche des ganztägigen Lernens und seine schulentwicklungsrelevanten Schwerpunkte vielfältig.
Wie die Entwicklung von sprachlichen Basiskompetenzen bei Kindern im Ganztag und in Kooperation (schulisch angeleitetes Lernen zu Hause) vorangetrieben werden kann, zeigte Irene Hoppe (LISUM) in einem von ihr entwickelten praxisnahen, ungemein anregenden und umfassenden Angebot zum Erwerb der Basiskompetenzen Lesen und Schreiben. Irene Hoppe beriet an dem sich über fünf Tische erstreckenden Stand die Teilnehmenden und wies auf unterstützendes Material hin (Handreichung Manchmal stehen die Wörter Kopf - Begleitung von Schülerinnen und Schülern mit Lese-Rechtschreibschwierigkeiten in der Grundschule und der Sekundarstufe I; Auf die Plätze! Fertig! Los! Lese- und Schreibsport mit der Trainingstasche Materialpaket für die Schuleingangsphase sowie Schreibflüssigkeit trainieren - Hinweise zur sinnvollen Verzahnung von Präsenzunterricht und schulisch angeleitetem Lernen zu Hause).
Auch Martina Hatebur (Zentrum für Sprachbildung, Berlin) präsentierte das für die Entwicklung der Sprachbildung sehr nachhaltig wirkende Berliner Unterstützungssystem ZeS.
Dr. Julian von Oppen und Norbert Bothe Kobra.net aus Brandenburg präsentierten ihr Unterstützungssystem kobra.net, welches Fachkräften aus Schule, Kita, Jugendhilfe, öffentlichen Verwaltungen und Unternehmen aus Brandenburg bei der Weiterentwicklung von Bildungsangeboten und -strukturen unterstützt und qualifiziert.
Begleitet von Schülerinnen und Schülern informierten sie über eine besonders praxisnahe Initiative für die Berufs- und Studienorientierung: über die Servicestelle-Schülerfirmen.
← Schülerinnen und Schüler präsentieren die Servicestelle Schülerfirmen.
Sven Ketel stellte das Projekt Technikstützpunkt Schwedt zur Unterstützung der naturwissenschaftlich-technischen Bildung von Kindern vor. Dieser durch den Landkreis Uckermark und die Stadt Schwedt unterstützte Verein ist ganz und gar auf unbürokratische Umsetzung aus, wenn er bei naturwissenschaftlich-technischen Schul- und Unterrichtsprojekten mit den Schulen der Stadt und der Umgebung kooperiert, technikorientierte, schulübergreifende Arbeitsgemeinschaften sowie Maker-Abende und Workshops zu aktuellen Technikthemen anbietet und dabei die Werkstatt für alle Interessierte öffnet und somit als offene Bürgerwerkstatt wirksam wird (Konzept des Technikstützpunktes).
Isgard Walla vertrat den Landesfachverband Medienbildung Brandenburg, der sich für die Stärkung der Medienkompetenz von pädagogischen Fachkräften und in den Handlungsfeldern Qualifizieren, Vernetzen, Erproben, Beraten und Fördern engagiert. Dabei vermittelt der Landesverband fachliche Grundlagen der Medienpädagogik und -erziehung, unterstützt beim Einsatz von geeigneten Social-Media-Werkzeugen und stärkt die Demokratiebildung durch Angebote zur digitalen Debattenkultur, zu Verschwörungserzählungen und Fake News und zur digitalen Partizipation (Angebote Medienbildung Brandenburg).
Andrea Eidokat und Barbara Tennstadt wurden auf dem Fachtag zweifach aktiv: als Marktanbietende und als Workshop-Leiterinnen. Sie stellten am Beispiel von Lernwerkstätten das Konzept des Forschendes Lernens der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung vor. Das Forschende Lernen ist ein Ansatz, der es Kindern und Jugendlichen ermöglicht, selbstständig eine für sie relevante Fragestellung oder Hypothese zu entwickeln, mithilfe verschiedener Methoden nach Antworten suchen, den Forschungsprozess selbst zu gestalten und zu reflektieren sowie ihre Ergebnisse aufzubereiten und zu präsentieren. Für Interessierte aus Berlin informierten sie über das Berliner Netzwerk von Lernwerkstätten.
Der Stand von Ulrike Wolf und Ulf Schröder „Grün macht Schule“ präsentierte die Beratungsstelle für pädagogische und nachhaltige Schulhofprojekte und -gestaltungen an Berliner Schulen, die in Kooperation mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie mit dem Freilandlabor Britz e.V. wirkt. „Grün macht Schule“ informiert, berät und betreut schulische Initiativen bei der Durchführung von partizipativ geplanten Schulhofprojekten, um für das ganztägige Lernen (Schule als Lebensraum) kindgerechte, naturnahe und ökologische Lebens- und Lernorte zu schaffen.
Angebote und Unterstützung zur Förderung von Sport und Bewegung der Kinder und Jugendlichen in Brandenburg fanden starke Resonanz beim Fachtag, vertreten durch Martina Tornow vom Landessportbund Brandenburg und Marie Haderlein und Laura Löwe vom Märkischen Turnerbund Brandenburg (MTB). Der MTB war zudem mit einem Workshop vertreten, in welchem in die Arbeit mit der2022 erschienenen Handreichung EMOTIONALE UND SOZIALE KOMPETENZEN FÖRDERN IM UND DURCH SPORT eingeführt wurde.
Stellvertretend für Dr. Carola Gnadt (Schulrätin für weiterführende allgemeinbildende Schulen Stadt Potsdam) betreute die Leiterin des Referats für Schulentwicklung am LISUM, Katrin Gerstner, den Marktstand Deutscher Schulpreis, der für den jährlichen Wettbewerb warb und über dessen Auswahlverfahren informierte.
Bianca Erdmann (Ref. 42) informierte und beriet über landesspezifische Möglichkeiten für die Mitwirkung von Eltern. Die Teilnehmenden aus Berlin zeigten großes Interesse an dem noch recht jungen Projekt PartEL, welches die Kompetenzen von Eltern mit Einwanderungsgeschichte aus Drittstaaten fördert, um Chancengleichheit und Teilhabe für deren Kinder im deutschen Bildungssystem zu erreichen.
Grit Diaz de Arce (Ref. 41) hatte die schöne Aufgabe, die wesentlichen Publikationen zur Qualitätsentwicklung des ganztägigen Lernens, die in den letzten Jahren in den Ländern Brandenburg und Berlin erschienen sind, vorzustellen und – solange der Vorrat reichte – als Druckversion zur Verfügung zu stellen. Diese Publikationen sind als herunterladbare (und zum Teil beschreibbare) PDF-Dokumente auf der Ganztagsseite des Bildungsservers in der Kachel Publikationen Berlin und Brandenburg zu finden.
Die Johann-Heinrich-August-Duncker Oberschule Rathenow (Homepage), eine Schule der Praxis- und Berufsorientierung, ist wegen ihrer hervorragenden spiralcurricularen Berufsorientierung für den Deutschen Schulpreis 2023 nominiert worden.
„Praxis ohne Theorie leistet immer noch mehr als Theorie ohne Praxis“ (Quintilian), so könnte der Leitspruch dieser Schule lauten, deren Rektorin Constanze Seeger und ihre Kollegin über den seit 2015 eingeschlagenen Weg auf dem Fachtag berichteten.
Ziel war und ist es, den rund 250 Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 7 bis 10 – trotz der strukturschwachen Region – eine berufliche Perspektive durch zeitig einsetzende und kontinuierliche Berufsorientierung, d.h. durch inner- und außerschulisches Praxislernen (PXL), zu ermöglichen. Die Schule bietet die Möglichkeit, in schuleigenen Werkstätten zu arbeiten, außerdem veranstaltet sie eigene Berufsmessen. In den Jahrgangsstufen 8-10 lernen die Schülerinnen und Schüler ein bis zwei Tage pro Woche in einem Betrieb (UTP: Unterrichtstag in der Praxis). Am Überzeugendsten ist, wenn die Schülerinnen und Schüler selbst zu Wort kommen: Selbstwirksamkeit und Berufsorientierung.
Kinder in Bewegung – Sicherung und Stärkung von Teilhabemöglichkeiten durch Bewegungs-Spiel- und Sportangebote im Ganztag
Martina Schünemann (MBJS), Katrin Fuhrmeister-Jabbour (Märkischer Turnerbund Brandenburg) stellten das von der Initiative des Landes Brandenburg „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“ ausgehende Programm „Kinder in Bewegung“ vor. Dieses Programm bietet seit dem Jahr 2021 die Möglichkeit, Kooperationen zwischen Schulen und Sportvereinen zu bilden, um Kinder durch gemeinsame Sportangebote bedarfsgerecht im ganztägigen Lernen zu unterstützen, besonders auch die Kinder mit motorischen Defiziten und psychosozialen Auffälligkeiten.
Die Referentinnen stellten in Grundzügen eine zur Qualifizierung des pädagogischen Personals erschienene Handreichung „Fördern von emotionalen und sozialen Kompetenzen im und durch Sport“ (2022) vor.
Regionaldialoge – Chancen und Besonderheiten der Ganztagsbildung im ländlichen Raum
Susanne Pilz von der Serviceagentur Ganztag Sachsen-Anhalt machte den Teilnehmenden deutlich, dass sich die Qualität des ganztägigen Lernens im ländlichen Raum vor Ort nur aus den konkreten Bedarfen und Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen heraus ableiten, steuern und entwickeln ließe.
Die Workshop-Leiterin stellte das von der Serviceagentur Ganztag Sachsen-Anhalt praktizierte und für die Adaption geeignete Format der Regionaldialoge und Vernetzungsarbeit vor. Hierbei stärkt die Serviceagentur Sachsen-Anhalt die Schulen, dass diese in eigener regionaler Verantwortung den Ganztag organisieren, zum Beispiel indem sie regionale Dialogforen zwischen Schulen, Jugendhilfe- und Schulträgern sowie weiteren potenziellen Kooperationspartnern initiiert.
Zur Unterstützung dieses Prozesses wurde eine Datenbank für Kooperationen aufgebaut, welche es Ganztagsschulen ermöglicht, selbstständig potenzielle Partner:innen für den Ganztag zu finden und zu kontaktieren (Präsentation zum Workshop).
Digitalität und Raum – Lernräume für den ganzen Tag entwickeln
Sebastian Hirsch (MBJS) eröffnete den Teilnehmenden einen neuen Horizont hinsichtlich eines innovativen, partizipativ zu realisierenden Konzepts Schule als hybrides System – mehr als ein Lernraum. Nach diesem Input bezog er die Teilnehmenden in die Überlegung ein, welche Lernorte für das zukünftige Lernen der Kinder und Jugendlichen, gerade auch im Hinblick auf die Digitalität (vgl. Beat Döbeli Honegger [2022]: Digidaktik oder Datadaktik), geeignet erschienen, welche Chancen und Potenziale, aber auch welche Hürden und Herausforderungen sie dabei sähen. Die gemeinsame Diskussion entspann sich darüber, wie manchmal sogar durch kleine Maßnahmen systemische Veränderungen angeschoben werden können, sodass der Raum Schule dem ganztägigen Lernen angemessen gestaltet ist.
Lernwerkstatt als Chance für den Ganztag!
Andrea Eidokat und Barbara Tennstedt (Berliner Lernwerkstätten Netzwerk) zeigten in ihrem Workshop, dass Lernwerkstätten besondere räumliche Organisationsformen sind, die Sprachförderung und das Erlernen von mathematischen Basiskompetenzen für Lernende authentisch, relevant und individuell gestaltbar machen können. Das forschend-entdeckende, selbstständige und nachhaltige Lernen, so erläuterten sie, fördere zudem die intrinsische Motivation von Schülerinnen und Schülern beim Begreifen, Erfassen und Verstehen des Lernstoffs. Die Referentinnen präsentierten gelungene Beispiele für fachübergreifendes Lernen und diskutierten mit den Teilnehmenden Einbindungsmöglichkeiten von Lernwerkstätten beim Lernen über den ganzen Tag.
← Lernwerkstätten Grüner Campus Malchow (Berlin)
Was brauchen unsere Schüler:innen? Lernen über den ganzen Tag gemeinsam planen
Sabine Hüseman und Dr. Anna Schütz (Serviceagentur Ganztag Berlin) vertieften in ihrem Workshop unmittelbar nach ihrer vielbeachteten Keynote So sieht’s aus! Der Blick der Kinder auf Ganztagsschule, wie die Bedarfsorientierung, von den Kindern aus gedacht, systematisch und praktisch in die Konzeptentwicklung an Ganztagsschulen einfließen kann. Dabei führten sie vertiefend in das Thema ein und stellten einen Ansatz für die gemeinsame Planung von Bildungselementen im Rahmen der Schulprogrammarbeit vor (vgl. Präsentation).
Anschließend probierten die Teilnehmenden diesen Ansatz selbst aus und reflektierten die Bedarfe der Schülerinnen und Schüler an ihren Schule. Abschließend stellten die Teilnehmenden gemeinsam Überlegungen an zum Transfer von Methode und Reflexionsergebnissen.
Ganztag aus der Nähe
Kleines Team-große Möglichkeiten – Die Grundschule "Am Kiefernwald" (Spreenhagen)
Die Grundschule "Am Kiefernwald" (Spreenhagen) hat uns zwei Dutzend Teilnehmenden am 03.05.2023 ihre Tore geöffnet. Sowohl die Schulleiterin Frau Rockstroh und die Hortleiterin Frau Schönborn als auch die gesamte Schulgemeinschaft empfingen uns offen und nahmen uns mit in den Alltag ihres schulischen Lebens- und Lernraums.
Die besondere Rhythmisierung dieser Schule - ermöglicht durch eine etwas aufwändigere Berechnung der Arbeitszeit - ist charakteristisch durch seine 80 Minuten-Blöcke. Hierdurch wird Zeit für eine tägliche Lesezeit gewonnen und der Personalnotstand etwas entschärft. Desweiteren besticht die Schule durch zugewandte und kinderorientierte Arbeit in allen Bereichen des Schullebens. Dies wird möglich, wie die Teilnehmenden erfuhren und erlebten, durch gelungene Kooperation zwischen Hort, Schule und dem gemeinsamen Träger.
Wir erlebten mit großem Gewinn diese Schule als einen Ort, an dem Lernen und Leben im Einklang stehen.
Konzept und Rhythmisierung an der Grundschule „Am Kiefernwald“
Das Konzept dieser Schule spiegelt ihre Philosophie, deren Grundsäulen die Qualitätskriterien guten Ganztags sind: (Formales, informelles und nonformales) Lernen über den ganzen Tag, Zeit (Rhythmisierung), Raum, Kooperation (v. a. die Arbeit in multiprofessionellen Teams).
Um es den Kindern zu ermöglichen, an ihren Stärken und Schwächen durch das Setzen von individuellen Lernzielen zu arbeiten, gibt es in allen Jahrgangsstufen individuelle Lernpläne mit entsprechend individuellen Lernzeiten. In den FLEX–Klassen und in den Jahrgangsstufen 3/4 sind die individuellen Lernzeiten in die Hortzeit integriert. Die individuellen Lernzeiten finden im FLEX-Bereich täglich 45‘ statt, in den Jgst. 3 und 4 einmal wöchentlich 60‘, in den Jgst. 5 und 6 zweimal wöchentlich 60‘. Hieraus ergibt sich die Notwendigkeit, dass Lehrkräfte und Horterzieher:innen eng in multiprofessionellen Teams zusammenarbeiten. Ein zusätzlicher Mehrwert ist: Schriftliche Hausaufgaben sind - bis auf wenige Ausnahmen (z. B. das Vokabellernen) - zu Schulaufgaben geworden.
Lesezeit
Evangelische Grundschule Kleinmachnow
Eine Schule, an der man selbst so gern Kind gewesen wäre. Ein Motto dieser Schule:
Viele kleine Menschen in vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. Spruchweisheit der Mandika, Afrika
Im September 2022 lud die evangelische Grundschule Kleinmachnow Schulberaterinnen und Schulberater aus Berlin und Brandenburg ein und gewährte einen Blick mitten hinein in ihr Schulleben.
Die ev. Grundschule Kleinmachnow gehört in die Bildungsgemeinschaft der Hoffbauer-Stiftung und ist eine staatlich anerkannte Ersatzschule – Verlässliche Halbtagsgrundschule (VHG) mit alternativer Form der Kindertagesbetreuung (AKI).
Das ist ein Lebens- und Lernort, die Schule von Antje Legien-Knapke (Schulleitung) und Christian Pohl (Hortleitung), die beide mit Kopf und Herz steuern.
Hier wird gelacht, gelebt, gelernt, gegessen, gespielt und auch mal gestritten. Besonderes Highlight zum Wochenabschluss ist die von allen Klassen gemeinsam (u.a. musikalische) gestaltete Veranstaltung in der Mehrzweckaula.
Liebevoll und alternativ sind die Räume gestaltet. Dazu gehört auch das funktionale, den Bedarfen von Kindern angepasste Mobiliar.
Durch das Arbeiten von Pädagoginnen und Pädagogen mit den Lehrkräften in gemeinsamen Räumen wird die gelungene innerschulische Kooperation in multiprofessionellen Teams sichtbar.
Wir sind dankbar, dass wir eine Schule erleben durften, die ganz und gar vom Kind aus denkend ihre Schul-Philosophie ausrichtet am Dialogischen Lernen als gemeinsames „entdeckendes Lernen“: „Dabei geht es darum, dass hervorragende Leistungen sowohl auf Seiten der Lehrenden als auch auf Seiten der Lernenden erst dann als solche zur Geltung kommen, wenn sie gegenseitig wahrgenommen und gleichsam situativ neu ausgehandelt werden.“ (Urs Ruf)
Pädagogische Leitlinien
Auf der Homepage der Schule werden die pädagogischen Leitlinien der Schule beschrieben. Wir begleiteten die Kinder einen Schultag, in welchem sichtbar wurde, was die folgenden Worte ausdrücken:
Unsere pädagogische Arbeit gründet auf der Überzeugung, dass Kinder über schöpferische Gaben, über Neugier und eine natürliche Freude am Lernen verfügen. Unsere Schule soll Kindern Raum, Zeit und Gelegenheit bieten, diese Gaben und ihre Lernfreude zu entfalten, neue Erfahrungen zu machen und eine gute Grundlage für ihren weiteren Bildungsweg zu entwickeln. Unser Ziel ist es, Kindern Hoffnung und Zuversicht für ihre Zukunft zu eröffnen. Indem wir Schule als Ort des Lebens und Lernens gemeinsam gestalten, erfahren und entwickeln Kinder Toleranz, Mitmenschlichkeit und Verantwortlichkeit sich selbst, anderen Menschen und der Umwelt gegenüber. Getragen wird unsere Arbeit durch die Kraft und das Vertrauen, die aus christlicher Sicht auf Mensch und Welt erwachsen.
Ganztag am Inklusiven Campus Spandau - ein Bericht
Bitte klicken Sie auf dieses PDF-Dokument, dann können Sie den Bericht über diesen so instruktiven Hospitations-Besuch lesen.
Online-Fachtag
In zwei Bändern fanden die Workshops zu den Kernbereichen des Ganztagssterns statt:
Workshop Kooperationskultur- da geht noch etwas! Grit Diaz de Arce/ Johannes Schneidemesser (Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg)
Die Kooperation im multiprofessionellen Kollegium und mit außerschulischen Partnerinnen und Partnern ist ein unabdingbares Fundament des Lernens über den ganzen Tag, welches auf Lebensweltorientierung und Bildungsgerechtigkeit für die Kinder und Jugendlichen ausgerichtet ist. Wie eine Kooperation (nach innen und nach außen) gelingen kann, wird sowohl an einem Good Practice-Beispiel demonstriert als auch mithilfe der Entwicklungsskalen in den Qualitätsstandards zu diesem Kernbereich gemeinsam für die eigene Weiterarbeit erarbeitet.
Workshop Zeitgestaltung an Ganztagsschulen Sabine Hüseman (SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN)
Ganztagsschulen sind Lern- und Lebensorte für Kinder und Jugendliche, weil sie hier einen großen Teil ihrer Lebenszeit verbringen. Im Workshop erhalten Sie einen kurzen Einblick, wie Zeiten für verschiedene formale, non-formale und informelle Lernformen und Bildungselemente über den ganzen Tag in einem pädagogisch sinnvollen Wechsel organisiert werden können. Sie arbeiten mit den Entwicklungsskalen zum Thema Zeit der Qualitäts-standards für die inklusive Berliner Ganztagsschule und tauschen sich über Ihre Erfahrungen aus. Ziel des Workshops ist es, mit Anregungen in die eigene Schulpraxis zurückzugehen, um damit dort weiterzuarbeiten.
Workshop Bildungselemente: Motiviert im Ganztag – Auch in der Mittagspause fürs Leben lernen?! Alexandra Bär/ Katrin Gerstner (Landesinstitut für Schule und Medien Berlin-Brandenburg)
Die Bildungselemente sind essenzieller Bestandteil der inklusiven Berliner Ganztagsschule. Dabei geht es neben der Gestaltung des Schulalltages um die Motivation und Freude am Lernen. Wie kann man passgenaue Lernangebote für Schülerinnen und Schüler erstellen, selbstverantwortliches Lernen fördern und eine aktive Beteiligung ermöglichen? Im Workshop werden die Bildungselemente trennscharf definiert und die Bedeutung der bewussten Anordnung verschiedener Bildungselemente deutlich gemacht. Sie bekommen die Möglichkeit, einen individuellen Schultag mit Bildungselementen zu füllen und diesen mithilfe der Indikatoren aus den Qualitätsstandards zu betrachten. Durch die Zweiteilung des Workshops in einen Vormittags- und Nachmittagsteil sollen sowohl die Ganztagsarbeit an der eigenen Schule reflektiert als auch die Qualitätsstandards mit ihren Indikatoren angewendet werden.
Workshop Partizipative Innengestaltung von Räumen und Fluren in Ganztagsschulen Anna Mayberry (Team „Bauereignis“)
Eine Raumgestaltung, die Raum schafft und an den Bedarfen der Kinder und Jugendlichen ausgerichtet ist, wirkt sich positiv auf ihr Lernen und ihre Persönlichkeitsentwicklung aus. Im Workshop werden Vorort-Projekte zur Objekt- und Raumentwicklung vorgestellt, die zeigen, dass es manchmal nur kleine Maßnahmen braucht, um eine große Wirkung zu erzielen. Eine wichtige Gelingensbedingung für die Projekte von Bauereignis ist ein hohes Maß an Partizipation.
Workshop Partizipative Gestaltung der Außenanlagen an Ganztagsschulen Ulrike Wolf/Ulf Schröder („Grün macht Schule“ SenBJF)
Im Workshop werden Anregungen gegeben und Fragen diskutiert zu räumlichen Möglichkeiten eines Schulgeländes sowie zu seiner bedarfsgerechten, nachhaltigen Ausgestaltung und Nutzung. Im Mittelpunkt steht der Schulhof als multifunktionaler Raum, der an allen Ganztagsschulen in einem organisierten Prozessablauf als Lebens- und Lernort partizipativ gestaltet werden kann.
Unterstützungssysteme für die Entwicklung der Ganztagsqualität an Schulen stellten sich vor:
Die SERVICEAGENTUR GANZTAG BERLIN arbeitet als multiprofessionelles Team mit offenen, gebundenen und teilgebundenen Ganztagsschulen aller Schulformen Berlins und unterstützt mit systemischem Ansatz die schulspezifische Gestaltung und Organisationsentwicklung der ganztägigen Bildung. Dies erfolgt in Formaten wie Fortbildungen, Werkstätten, Workshops, Hospitationsreihen oder Ganztagsschulkongressen. Auf der Seite der SAG Berlin sind zu den fünf Kernbereichen Themenmodule mit Materialien und Praxisbeispielen bereitgestellt.
ProSchul ist ein prozessbegleitendes Beratungs- und Unterstützungssystem für alle staatlichen Berliner Schulen, welches in einem Team von Beraterinnen; Beratern und Coaches arbeitet. Schulen werden unterstützt, die Unterrichtsqualität als lernende Gemeinschaft weiterzuentwickeln, Ziele, Konzepte und Schulprogramme zu erarbeiten sowie die Partizipation aller am Schulleben Beteiligten und die multiprofessionelle Zusammenarbeit zu fördern.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband Berlin unterstützt durch individuelle Begleitung, Beratung und diverse Formate die Berliner Ganztagsschulentwicklung. Zentrales Anliegen ist es, die Chancengerechtigkeit von Schülerinnen und Schülern an den Ganztagsschulen Berlins zu fördern.
Die Vernetzungsstelle Schulverpflegung Berlin begleitet Ganztagsschulen durch bedarfsorientierte Beratung bei der Gestaltung eines schulischen gesundheitsförderlichen Verpflegungsangebotes, orientiert an aktuellen Bildungszielen (z.B. an den übergreifenden Themen Gesundheitsförderung und Verbraucherbildung). Die Schulen werden durch Informationsveranstaltungen, Schulungen, prozessbegleitende Beratungen oder Werkstätten unterstützt.
Präsenz Fachtage
„Rein ins Abenteuer Team – Gemeinsam Projekte im Ganztag realisieren“
Am 23.09.2022 fand im LISUM der Fachtag „Rein ins Abenteuer Team – Gemeinsam Projekte im Ganztag realisieren“ für das Land Brandenburg statt. Es nahmen unterrichtende und nichtunterrichtende Pädagoginnen und Pädagogen, Schulleitungen, externe Kooperationspartner sowie Schulberaterinnen und Schulberater teil.
Gute Beispiele für Zusammenarbeit in der Gestaltung des Ganztages an Brandenburgischen Grundschulen zu zeigen, viel Raum für Austausch zu geben und Projekte gemeinsam neu zu denken, zu konzipieren und zu entwickeln, wurde - wie die Reaktionen der Teilnehmenden zeigten - erfolgreich umgesetzt.
Dem Fachtag lag die Leitidee zugrunde, den Teamgedanken stärker in die Planung und Umsetzung bei der täglichen Erstellung von Lernangeboten für den Ganztag einzubeziehen. Wie Katrin Gerstner (Referatsleiterin Schulentwicklung, LISUM) in ihren Begrüßungsworten ermunterte: Ein gut funktionierendes Team, eine gelungene Kooperation zwischen Schule und Hort teilt sich die Last der Arbeit, bereichert sich gegenseitig mit Ideen, tauscht sich aus und hilft sich gegenseitig, ja, bringt Freude auf tägliche Arbeitsinhalte zurück.
alle Fotos: © Marion Nagel
Karen Dohle (Referentin für Ganztag Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, Land Brandenburg), vor vielen Jahren als Leiterin der Serviceagentur Ganztag Brandenburg Wegbereiterin der Ganztagsentwicklung im Land Brandenburg, betonte die Dringlichkeit der Ganztagsentwicklung in Brandenburg und veranschaulichte dies, indem sie lebensnahe Situationen von Kindern aus der Perspektive eines Kindes beschrieb, die im Sinne der Bildungsgerechtigkeit das ganztägige Lernen notwendig macht.
Christoph Chi (LISUM) ersann und leitete eine vom Anspruchsniveau sich stets steigernde Bodypercussion als teambildende Aktivität, die sofort die bewegten Teilnehmenden erfreute und en passant auf die Leitidee des Fachtags verwies, nämlich in multiprofessionellen Teams tätig zu sein, auch wenn die Herausforderung der Orchestrierung von verschiedenen Rhythmen bisweilen an die Grenzen der eigenen Begabung zur richtigen Koordinierung stieß.
Karl Hosang (Trainer für Team- und Organisationsentwicklung, Berlin) sprach zum Thema Reibung als Chance – Kooperation im komplexen Um-Feld und begeisterte die Anwesenden mit seinem Vortrag wegen seiner unkonventionellen und innovativen Denkansätze (Präsentation in Auszügen). Die eigene Rolle als Trainer sieht er – wohl ein Ideal für jede Pädagogin und jeden Pädagogen –folgendermaßen: „In einer sich ständig wandelnden Welt stehen wir regelmäßig vor der Herausforderung uns weiterzuentwickeln. Dafür bringt jeder Mensch einzigartige Ressourcen und Potenziale mit – viele davon werden verdrängt oder liegen brach. Coaching bedeutet für mich, die Potenziale aufzudecken und zu entfalten – um Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen!“
Es folgten in zwei Runden Präsentationen von Good-Practice-Beispielen für Kooperationen in Brandenburg: Schule – Hort – externe Kooperationspartner. Vertreterinnen und Vertreter aus Schule und Hort sowie externe Kooperationspartner berichteten von ihren Erfahrungen, wie Kooperation (mit externen Kooperationspartnern oder im Team gelingen können. Beteiligt waren die Grundschule am Kiefernwald (Spreenhagen) mit „Kleines Team – große Möglichkeiten“, die Kulturelle Bildung im Hort „Königs Wusterhausen“ mit "Kulturelle Bildungsprojekte", die Forscherwelt Blossin „Projekte gemeinsam verwirklichen“, der Landesverband Brandenburg im deutschen Bibliotheksverband e.V. mit dem Schüler:innen-Projektordner „Gemeinsam sind wir stark“ sowie der AWO Hort Am Herzberg Potsdam mit "Gemeinsam stark".
Nach dem zweiten Workshop-Band (Dokumentation Workshops s. unten) fanden sich die Teilnehmenden wieder im Saal ein, denn Dr. Julian von Oppen (Kobra.net Brandenburg) stellte die Angebote der Landeskooperationsstelle Schule - Jugendhilfe zur Begleitung und Moderation von Kooperationsvorhaben im Ganztag vor und fand für diesen Input zu einem wesentlichen Unterstützungssystem im Land Brandenburg regen Beifall.
alle Fotos: © Marion Nagel
Die Teilnehmenden wählten je einen Workshop in zwei Runden und brachten sich aktiv ein, um gemeinsam Wege für gelingende Kooperationen im ganztägigen Lernen zu finden.
Workshop Tatort Bibliothek – Schüler:innen-Projektideen (Cornelia Stabroth)
Die Teilnehmenden sichteten die Schüler:innen-Projektordner „Gemeinsam sind wir stark“ und erkundeten Projektangebote, geordnet nach Jahrgangsstufen, für ihre eigene Schul- und Hortregionen in der brandenburgischen Bildungslandschaft. Sie erfuhren, dass diese fortlaufend aktualisiert und erweitert werden, u.a. durch das kooperative Mitwirken von Schulen. Die Teilnehmenden tauschten untereinander bereits gemachte Erfahrungen aus, gaben aus ihrer pädagogischen Praxis Empfehlungen und sammelten gemeinsam Bedarfe.
Workshop Lernumgebungen neu gedacht – Arbeiten in Lernwerkstätten (Brigitte Wehmeyer) s. Fotos
In diesem Workshop durchlebten die Teilnehmenden durch eigenes Tun Lernwerkstätten als 'Räume' für ganzheitliches, handlungsorientiertes und interessegeleitetes Lernen und sammelten gemeinsam Ideen zur Umsetzung von Lernwerkstätten im Ganztag.
Workshop Kooperation mit Eltern: Eltern als Lesepartner gewinnen (Bianca Radimersky)
Die Lesenacht als einen wichtigen Beitrag zur Sprachbildung (Förderung des Lesens) in der Primarstufe, aber auch an weiterführenden Schulen herauszustreichen, war Ziel dieses Workshops. Die Teilnehmenden entwickelten gemeinsam ein Konzept für die Durchführung einer Lesenacht unter Einbindung der Erziehungsberechtigten, um dieses an der eigenen Schule umzusetzen.
Workshop GOrBiKs – (mehr als) ein Orientierungsrahmen für gelingende Kooperation (Detlef Diskowski)
Die Teilnehmenden lernten den Orientierungsrahmen für die Bildung in Kindertagesbetreuung und Grundschule hinsichtlich seiner Qualitätsmerkmale neu kennen. Sie identifizierten Unterschiede zwischen GOrBiks I und II und entwickelten konkrete Ideen für die Etablierung von GOrBiks und somit für die Stärkung der Kooperation von Hort und Schule.
Workshop Gelingensbedingungen für qualifizierte Hausaufgabenbetreuung (Katrin Gerstner/Grit Díaz de Arce) s. Fotos
Ausgehend von Beispielen, die Gelingensbedingungen für qualifizierte „Hausaufgaben“-Betreuung (eigentlich: Schulaufgabenbetreuung) demonstrierten, diskutierten die Teilnehmenden im lebendigen Austausch, was es brauche, dass ein qualifiziertes Hausaufgaben-Angebot den Schülerinnen und Schülern gewährleistet, ihre Schulaufgaben individuell und differenziert erledigen zu können. Gemeinsam wurde untersucht, welches Konzept im Sinn der Bildungsgerechtigkeit und welche Rahmenbedingungen hierfür geplant und geschaffen werden müssten.
Redaktionell verantwortlich: Grit Diaz de Arce, LISUM
Der Bildungsserver Berlin-Brandenburg ist ein Service des Landesinstituts für Schule und Medien Berlin-Brandenburg im Auftrag der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (Berlin) und des Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport Land Brandenburg.