Aufgabenformate
Eine Aufgabe enthält im Kern eine Frage, auf die eine Antwort erwartet wird. Damit diese gegeben werden kann, ist in der Regel als Bezugspunkt eine Information nötig. Aus der Form, in der diese Information gegeben wird, lassen sich drei Arten von Aufgaben ableiten:
- geschlossene Aufgaben
- halboffene Aufgaben
- offene Aufgaben
Geschlossene Aufgaben
Gibt eine Aufgabe im Anschluss an eine Information nicht nur eine Frage, sondern auch Antwortmöglichkeiten vor, so handelt es sich um eine geschlossene Aufgabe. Beispiele dafür sind:
- Entscheidungsaufgaben, die nur eine Antwort von zwei vorgegebenen als richtige Antwort gelten lassen (Richtig-Falsch-Antworten)
- Multiple-Choice-Aufgaben, die Mehrfachantworten anbieten
- Zuordnungsaufgaben, die einen oder mehrere Lösungsblöcke vorgeben und die korrekte Zuordnung verlangen (z.B. Lückentexte mit Antwortvorgaben)
Halboffene Aufgaben
Stellt man den Schülern und Schülerinnen im Anschluss an eine Information nicht nur eine Frage und erwartet man eine bestimmte Antwort, ohne Antwortmöglichkeiten vorzugeben, so handelt es sich um eine halboffene Aufgabe. Der Aufgabentyp der halboffenen Aufgaben zeichnet sich dadurch aus, dass Schüler und Schülerinnen selbstständig mit eigenen Worten Lösungen präsentieren müssen. Die Bandbreite der Antworten kann dabei von nur einem Wort über Wortgruppen und Sätze bis hin zu zusammenhängenden Texten unterschiedlicher Länge reichen. Die Steuerung einer möglichen Lösung übernimmt hierbei die konkrete Aufgabenformulierung mittels Aufgabenformen, die z.B. auffordern, Informationen
- aus einem Text zu ermitteln,
- diese zu ordnen,
- unter vorgegebenen Aspekten zusammenzustellen,
- zu vergleichen usw.
Offene Aufgaben
Gibt man dem Schülern und Schülerinnen lediglich eine Information, ohne ihm Antwortmöglichkeiten zu nennen und ohne eine bestimmte Antwort zu erwarten, so handelt es sich um eine offene Aufgabe. Offene Aufgaben kommen zum Einsatz, wenn man das Zusammenspiel von Kompetenzen aus verschiedenen Wissensgebieten in Bezug auf Problemlösungen trainieren bzw. testen will. Das selbstständige Agieren in Verbindung mit kreativem Denken steht dabei im Vordergrund. Im Deutschunterricht gehört u. a. seit den 90er Jahren die Vielfalt produktiver Aufgaben zur Erschließung fiktionaler Texte dazu.
Redaktionell verantwortlich: Erna Hattendorf
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